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Baukunst
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PROJEKTE

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¯I Lageplan
IFUB*/Steidle I¯

PEK


Realisierungswettbewerb für ein Wohn- und Geschäftshaus

Ort: Prinz-Eugen-Park in München

Jahr: 2017

In Zusammenarbeit mit: steidle architekten und Stefanie Jühling Landschaftsarchitektin

Team IFUB*: Bernhard Kurz, Johannes Krohne

Bauleute: GVG Grundstücks-, Verwaltungs- und Verwertungsgesellschaft mbH

Preis: 2. Platz

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¯I perspektive südostecke
Rendering: IFUB*/Steidle I¯
Im Münchner Stadtteil Bogenhausen entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Prinz Eugen Kaserne ein komplett neues Wohnviertel. Der zentrale Baustein dieses neuen Wohnquartiers war beim Realisierungswettbewerb "Prinz Eugen Karree" - kurz

PEK

- gesucht. Das neue Gebäude soll mit diversen Gewerbeeinheiten wie Supermarkt, Restaurant und Kleingewerbe nicht nur die Nahversorgung des Viertels sicherstellen, sondern wurde von der Stadt München auch als geförderter, sogenannter "Konzeptioneller Mietwohnungsbau" vorgesehen. Neben strengen Vorgaben zu den Grundrissen und einer Nutzungsdauer von mindestens 60 Jahren gab es zusätzlich begrünte Innenhöfe mit Urban Gardening, eine nachhaltige Bauweise und Lösungen für die hohe Schallbelastung in einem Baukörper zu kombinieren.
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¯I vorgegebene Grundform
Logo: IFUB*/Steidle I¯

Die Grundform

wurde städtebaulich bereits vorgegeben. Als zentrales Bauteil des gesamten Areals kommt dem Gebäude besondere Bedeutung als Orientierungspunkt und identitätsstiftender Bau für das Viertel zu. Die stark befahrene Cosimastraße sorgt dazu auf der Westseite, abgeschwächt auch auf Nord- und Südseite für extreme Schallbelastung. Im Osten dagegen stellt der Quartiersplatz mit seinen klaren Raumkanten maximale Aufenthaltsqualität bereit
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¯I Schalldiffusion/Adressbildung
Logo: IFUB*/Steidle I¯
Auf den drei lauten Seiten des Stadtblocks wird die Fassade gestaffelt ausgeführt. Hierdurch wird nicht nur die in der Auslobung gewünschte Schalldiffusion erreicht, sondern auch der Großblock zur Adressbildung in angenehme Teile strukturiert. Die Abrundung der durch die

Staffelung

entstehenden Ecken schafft einerseits einen hohen Wiedererkennungswert und wirkt andererseits als einladende Geste an den Eingängen für die Hausbewohner*innen.
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¯I Höhenstaffelung
Logo: IFUB*/Steidle I¯
Die runden Ecken moderieren nicht nur die Eingangssituationen, sondern unterstreichen auch die spannungsreiche

Höhenentwicklung

in Richtung Quartiersplatz. Der Hochpunkt wird direkt zum Platz hin orientiert, wo er nicht nur die beste Wirkung, sondern auch die geringsten Probleme mit Abstandsflächen hervorruft.
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¯I Quartiersplatz
Logo: IFUB*/Steidle I¯
Zum

Quartiersplatz

selbst zeigt sich der Baukörper geradlinig - um den Platz zu fassen und den öffentlichen Raum zu stärken.
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¯I Höhenstaffelung und Gebäudetiefen
Logo: IFUB*/Steidle I¯
Höhenstaffelung und

Gebäudetiefen

werden genutzt um je nach Straßenseite die Grundrisse zu optimieren. Zur lauten Cosimastraße ist die geringste Gebäudetiefe vorgesehen. Zum Norden, Süden und Westen werden die Gebäudetiefen zwar erhöht, bleiben aber dennoch unter den laut Bebauungsplan zulässigen 15 m. Hierdurch wird der Innenhof deutlich größer und luftiger. Die Gestaltung des Innenhofs entwickelt sich aus der Staffelung der Außenfassaden. Allerdings wird die Teilung innen verfeinert, wodurch die Einteilung in Häuser aufgelöst und das Gefühl des gemeinsamen Hofes und damit der Hausgemeinschaft gestärkt wird.
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¯I Ansicht Quartiersplatz
Rendering: IFUB*/Steidle I¯
Die expressive Gestaltung des Volumens erfordert eine gleichmäßige und ruhige Materialität die die Form ohne zusätzliche Teilungen herausstreicht. Auch ist eine stabile, langlebige Hülle für diesen im

Zentrum des Quartiers

stehenden, stark beanspruchten Baukörper wichtig. Die Gestaltungssatzung des Quartiers ist hier ebenso zu berücksichtigen. Ein heller, beigefarbener, leicht changierenden Klinker wurde deshalb für alle Fassaden gewählt. Stabilität, Langlebigkeit und Wartungsarmut sind dabei die harten Faktoren, wobei die sinnlichen Qualitäten wie die angenehme Haptik und die lebendige Optik weiter für eine Verwendung sprechen. Daneben ermöglicht Klinker als eines der vielfältigsten Materialien den maximalen Gestaltungsspielraum. Gemauerte Brüstungen als Dachrandabschluss stärken das Volumen und sorgen für einen angenehmen Abschluss des Hauses. Außerdem machen diese eine bessere Nutzung der Dächer möglich. Einerseits wird durch den Sichtschutz eine maximale Ausnutzung zur Aufstellung von Photovoltaik und Solarthermie möglich, andererseits können die über die Höhenstaffelung einfach erreichbaren Dachflächen für die Bewohner*innen nutzbar gemacht werden ohne die Fassadengestaltung negativ zu beeinflussen.
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¯I Fassadendetail Quartiersplatz
Plan: IFUB*/Steidle I¯

Fassadendetail Quartiersplatz

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¯I Perspektive Cosimastraße
Rendering: IFUB*/Steidle I¯
Durch die außenliegenden Treppenhäuser in Kombination mit der geringen Gebäudetiefe ist es möglich auf der am stärksten belasteten

Straßenseite

alle schutzbedürftigen Räume in Richtung des Innenhofs zu organisieren. Somit erhalten alle Wohnungen offene Balkone und Loggien ohne die Notwendigkeit technisch äußerst aufwändige schallgeschützte Freibereiche auszubilden. Die prägnante Großform wird mit drei Fensterformaten in einem ruhigen und klar definierten Raster strukturiert. Dabei sorgen die Staffelung sowie die an der Fassade liegenden Treppenhäuser für eine Aufteilung in offene und geschlossene Flächen. Das Haus wird geöffnet, ohne es in Einzelteile zerfallen zu lassen.
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¯I Fassadendetail Cosimastraße
Plan: IFUB*/Steidle I¯

Fassadendetail Cosimastraße

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¯I Perspektive Innenhof
Rendering: IFUB*/Steidle I¯
Die Fassaden zum

Innenhof

sprechen bewusst eine andere Sprache. Hier herrscht maximale Aufenthaltsqualität. Großzügige, tiefliegende Fenster von Boden bis Decke in Kombination mit großen Balkonen in Breite der Fenster öffnen die fein gestaffelte Fassade vom 1. bis zum 5. OG in Richtung des ruhigen Hofs. Der Zusammenhalt zwischen der Hof- und der Außenfassade wird trotz unterschiedlicher Ausprägung über die Materialität und Farbigkeit aber auch über die Gestaltung der Geländer sichergestellt. Balkongitter und Balkonvorderseiten in einem hellen lichtgrau sorgen für eine freundliche Grundstimmung die durch farbige Stoffrolläden in Grün- und Blautönen noch aufgelockert wird.
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¯I Fassadendetail Innenhof
Plan: IFUB*/Steidle I¯

Fassadendetail Innenhof

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¯I Grundriss EG
Plan: IFUB*/Steidle/Jühling I¯

Grundriss EG

Die gewerblichen Nutzungen im EG werden stark durch die fest vorgeschriebene Lage der Anlieferung und Tiefgaragenzufahrt im Nordosten beeinflusst. So werden die großen Gewerbeeinheiten Vollsortimenter und Drogeriemarkt mit direkter Anbindung an die Anlieferung in der Mitte des Blocks mit zentralem Haupteingang vom Platz angeordnet. Auch der Fahrradverleih und die Bäckerei werden vom gleichen Zugang erschlossen. Jeweils an den expressiven Blockecken werden die drei kleineren Ladeneinheiten wirkungsvoll mit maximalem Außenbezug positioniert.
Die Zugänge zu den in den oberen Geschoßen liegenden Wohneinheiten werden an den Rundungen der Staffelung positioniert und sorgen für eine klare Erkennbarkeit.
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¯I Grundriss OG 1
Plan: IFUB*/Steidle/Jühling I¯

Grundriss OG 1

Besondere Bedeutung kommt dem ersten Obergeschoss zu - dem gemeinsamen Innenhof. Auch hier wurden die Zugänge zu den einzelnen Häusern in direkter Verknüpfung zu den Erschließungskernen angelegt. So wird die Orientierung im Gebäude erleichtert. Um den Innenhof aber auch den Quartiersplatz zu beleben, wird der Block mit einer großen Freitreppe zum Platz geöffnet. Somit kann dieser auch für die Erschließung genutzt werden. An gleicher Stelle sind die Gemeinschaftsräume unter einem überdachten Vorbereich angeordnet.
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¯I Grundriss OG 2+3
Plan: IFUB*/Steidle I¯

Grundriss OG 2+3

Die starke Schallbelastung erfordert nicht nur in der Gestaltung des Volumens, sondern auch im Grundriss besondere Maßnahmen. Deshalb werden alle Erschließungskerne an die Außenfassade gelegte und markant mit der Fassadenrundung akzentuiert. Durch diese Lage der Erschließung an den Straßenfassaden können die Wohnungen optimal in Richtung des ruhigen Innenhofs ausgerichtet werden.
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¯I Grundriss OG 4
Plan: IFUB*/Steidle/Jühling I¯

Grundriss OG 4

Die Dachflächen auf dem 3. und 5. OG werden extensiv begrünt und mit Photovoltaik und Solarthermie genutzt. Hier sollen auch konzentriert die notwendigen technischen Aufbauten untergebracht werden.
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¯I Grundriss OG 5
Plan: IFUB*/Steidle/Jühling I¯

Grundriss OG 5

Das vorgesehene Urban Gardening, dem eine gewisse Abgeschlossenheit zuträglich ist um nicht zur anonymen Ernte einzuladen, wird zusammen mit einer Sonnenterrasse und einem Kleinkinderspielangebot auf der großen Dachfläche auf dem Dach des 4. OG positioniert. Die Erreichbarkeit dieser Dachflächen ist über die Anordnung der beiden Treppenhäuser im fünfgeschossigen Gebäudeteil problemlos ohne zusätzliche Dachaufbauten oder Aufzüge gegeben. Sie sind an den Bereich der Gemeinschaftsräume und der Freitreppe im 1. OG angebunden und haben mit ihrer Besonnung ideale Voraussetzungen für diese Nutzung.
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¯I Grundriss UG 1
Plan: IFUB*/Steidle I¯

Grundriss UG 1

Die Tiefgaragen sind so aufgeteilt, dass die geringere Anzahl der gewerblichen Parkplätze mit den Nebennutzungen der Wohnungen im 1. UG kombiniert wird. Hier sind zu jedem Treppenhaus zugehörige Kellerabstell-, Fahrrad- und Müllräume in passender Größe angeordnet.
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¯I Grundriss UG 2
Plan: IFUB*/Steidle I¯

Grundriss UG 2

Die Parkplätze für die Wohneinheiten werden im 2. Untergeschoss komplett eigenständig angeordnet und mit nur einer Schranke an der Rampe vom Rest der Tiefgarage getrennt.
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¯I Ansicht Ost
Plan: IFUB*/Steidle I¯

Ansicht Ost

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¯I Ansicht Süd
Plan: IFUB*/Steidle I¯

Ansicht Süd

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¯I Ansicht West
Plan: IFUB*/Steidle I¯

Ansicht West

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¯I Ansicht Nord
Plan: IFUB*/Steidle I¯

Ansicht Nord

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¯I Querschnitt
Plan: IFUB*/Steidle I¯

Querschnitt

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¯I Längsschnitt
Plan: IFUB*/Steidle I¯

Längsschnitt